Kalymnos liegt nördlich von Kos und ist eine der größeren Inseln des Dodekanes. Die Insel ist karg und arm an Vegetation, mit ihren steilen Bergen und Felsvorsprüngen jedoch ein beliebtes Ziel für Kletterer.
Die größte Stadt auf Kalymnos ist Pothia, und mit gut 15.000 Einwohnern, ist es auch die drittgrößte Stadt des Dodekanes. Sie beheimatet fast 90% aller Bewohner Kalymnos‘.
Pothia auf Kalymnos
Die Stadt wirkt vor allem vom Meer aus beeindruckend – direkt vom Ufer her zieht sich Reihe um Reihe der hellen Häuser den steilen Berg hinauf. Die Cafés direkt am Ufer sind stets gut besucht, doch sobald man sich ein Stück weiter ins Innere der Stadt wagt, kann man die Ruhe der engen und oft verwinkelten Gassen genießen. Immer wieder wird das Bild bei dieser Stadterkundung durch neoklassizistische Gebäude geprägt.
Ist man an der Geschichte Pothias und der Insel Kalymnos interessiert, so empfehlen sich die Museen. Das Seefahrts- und Volkskundemuseum, zum Beispiel, dokumentiert unter anderem die bewegte Geschichte der kalymnischen Schwammtaucher. Schwämme von Kalymnos waren schon in der Antike beliebt und blieben durch die Jahrhunderte hindurch begehrte Ware. Schwammtaucher riskierten Leben und Gesundheit, bevor man erkannte, woher die sogenannte Taucherkrankheit rührt, und wie man sie verhindern kann. Seit eine Viruskrankheit in den 1980er Jahren viele Schwämme tötete, ist der Bestand um die Insel Kalymnos leider stark zurückgegangen – heute gibt es hier kaum noch Schwammtaucher.
Das Archäologische Museum befindet sich gut versteckt im ehemaligen Haus des Geschäftsmanns Nikos Vouvalis (1853-1919) – hier kann man nicht nur prähistorische Funde aus den Grotten der Insel betrachten, sondern auch vier Zimmer des historischen Hauses in ihrem ursprünglichen Zustand. In der Hafenpromenade befindet sich der Lesesaal Die Musen, der auf einen Lesezirkel zurückgeht, den es auf Kalymnos schon seit Ende der türkischen Besatzung gab. Während der Besatzung durch Italien im zweiten Weltkrieg wurde dieser Zirkel aufgelöst und das ursprüngliche Gebäude zerstört. Heute befindet er sich in einem neuen Gebäude.
Umgebung von Pothia
Am südlichen Ortsausgang von Pothia befindet sich die Festung Chrissocherias, die im 13. Jahrhundert vom Orden der Johanniter errichtet wurde. Heute steht in der Festung eine kleine Kapelle. Zu erreichen ist sie sowohl über eine Straße, als auch über eine schmale Treppe.
Leider gibt es nahe Pothia nur bescheidene Bademöglichkeiten. In einem Kilometer südlich der Stadt befinden sich die Thermen, die je von einer kleinen Bucht umschlossen werden. Das Wasser ist schön und über eine Strandbar wird der Badeurlauber auch mit Getränken versorgt. In sechs Kilometern von Pothia befindet sich zudem die Vlichadia-Bucht, die gut 400 Meter Strand bietet. Am Wochenende werden diese Strände vor allem von den Einheimischen Kalymnos‘ genutzt.
Kalymnos ist auf den ersten Blick karg – doch das ist Teil der Faszination dieser Insel, die durch Fischerei und Schwammtaucher zu Weltruhm gelangte und durch ihre Strände, ihre Berge und ihre historischen Sehenswürdigkeiten heute ein lohnendes Ausflugsziel für Kos Urlauber bildet.
Bild von Mikey Bean